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Anfang Mai 2004 ging es für uns los nach Italien- wir fuhren zum „Certamen Ciceronianum Arpinas, einem Lateinwettbewerb, der seit 24 Jahren in Arpino, einem kleinen Dorf südlich von Rom, stattfindet. Dort kommen einmal im Jahr Lateinschüler aus aller Welt zusammen, um ihr Können zu zeigen und neue Leute zu treffen. Über Frankfurt, Heidelberg und München fuhren wir mit dem Zug nach Rom, wobei wir schon viele der anderen deutschen Teilnehmer kennenlernten. Nach einer anstrengenden, aber lustigen Nacht im Zug kamen wir am nächsten Morgen in Rom an. In kleinen Gruppen spazierten wir durch diese beeindruckende Stadt, schauten uns das Forum Romanum an und besichtigten die Kapitolinischen Museen. Am Abend erreichten wir schließlich das Hotel in Fiuggi Terme, wo wir deutschen Schüler mit unseren „Kollegen“ aus Portugal, Kroatien und Mazedonien untergebracht waren. Am darauffolgenden Morgen wurden wir um 7 Uhr von Bussen nach Arpino gebracht, wo der Wettbewerb stattfinden sollte. Dort begrüßten uns viele bunte Fähnchen und Plakate- der „Certamen Ciceronianum“ ist ein absolutes Highlight, nicht nur für die Teilnehmer. Marcus Tullius Cicero wurde in Arpinum geboren und liebte seine Heimat sehr. Deshalb steht dort heute eine Schule, die seinen Namen trägt und jährlich den Wettbewerb organisiert, bei welchem ein Cicero-Text übersetzt und kommentiert werden muss. Alphabetisch und nach Nationen geordnet wurden wir in die Klassenräume geführt; unsere Aufgabe war es nun, einen Text aus „De re publica“ zu übersetzen. Für die etwa 400 Wörter und den freien Kommentar hatten wir 5 Stunden Zeit. Jeder erhielt ein Blatt mit dem lateinischen Text, weiße Bögen für die Übersetzung, einen Stift und einen Umschlag, in welchen die fertige Arbeit hineingelegt werden sollte. Die Atmosphäre war zwar nicht so angespannt wie bei einer Klassenarbeit, aber anstrengend war es doch, es wollte ja schließlich jeder sein Bestes geben. Nachdem alle Arbeiten eingesammelt und ordnungsgemäß versiegelt waren (betrügen oder bevorzugen war unmöglich) fuhren die Schüler und Lehrer aller Nationen gemeinsam zu den Ruinen des antiken Arpinum, in dessen Nähe sich Ciceros Landgut befand. Es war sehr spannend, sich das alles anzuschauen, einmal das zu sehen, was auch Cicero gesehen und so gerne gehabt hat. Am nächsten Tag unternahmen alle Teilnehmer einen Ausflug: wir besuchten das Kloster Monte Cassino, das würdevoll und wunderschön auf einem Berg liegt und eine lange und interessante Geschichte aufzuweisen hat. Der Abt des Klosters empfängt jedes Jahr die Schüler, die den Wettbewerb bestreiten, und hält zu diesem Anlass eine lateinische Rede. Am Abend fand in den Thermenanlagen von Fiuggi Terme ein Empfang mit riesengroßem Buffet und anschließender Disko für uns Lateinschüler statt, als Belohnung sozusagen. Es war schon sehr aufregend, mit mehr als 500 Jugendlichen aus über 12 verschiedenen Nationen zu essen, zu feiern und zu tanzen! Am nächsten morgen war dann der große Moment da: die feierliche Siegerehrung. Da das Europa-Parlament Schirmherr dieses Wettbewerbs ist, waren nicht nur der Bürgermeister von Arpino und ein Bischof aus dem Vatikan da, sondern auch viele Politiker und Ehrengäste. Nach den Festansprachen, die auf lateinisch gehalten wurden, wurden die 14 besten Arbeiten bzw. deren Verfasser geehrt, es gab neben Büchern und Urkunden auch viel Geld zu gewinnen. Die Stimmung war unbeschreiblich, der ganze Marktplatz war voll mit Schülern, Lehrern, Besuchern, die Sonne strahlte, alle waren aufgeregt, aber niemand missgönnte jemandem die bessere Platzierung, jeder bejubelte jeden, unabhängig von Nationalität und Kultur. Die Gewinnerin kam aus Bergisch Gladbach und freute sich wahnsinnig. Nach diesem absoluten Höhepunkt war der „Certamen Ciceronianum Arpinas“ für dieses Jahr beendet, wir fuhren wieder nach Rom. Dort verbrachten wir noch einen schönen Nachmittag- Herr Dr. Müller, der uns 2 von der Dilthey-Schule begleitete, konnte uns einige tolle Sehenswürdigkeiten zeigen, bevor wir in den Zug nach Hause stiegen. Es war ein wirklich aufregendes und schönes Erlebnis, in Arpino diesen Wettstreit mitmachen zu dürfen, wir haben viele Leute kennengelernt und einige tolle Tage verbracht. Stephan Zilias und Stefanie Klaus
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